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50 Jahre Jugendfeuerwehr Hemsbach
Geschrieben von: Feuerwehr Hemsbach (AD)   -   Dienstag, den 10. März 2020
„Alle guten Dinge sind drei“, sagte sich Kommandant Ehrenfried Leib, als es am 2. März 1970 erneut zur Gründung einer Jugendfeuerwehr kam. „Eine rege Jugendfeuerwehr ist Garant dafür, dass die Feuerwehr auch in Zukunft jung bleibt“, sagte Leib und beauftragte Heinz Eisele mit der Leitung der Jugendfeuerwehr. Aber warum drei? Personalnotstände bei der Hemsbacher Feuerwehr während den beiden Weltkriegen führten zu Gründungen von Jugendfeuerwehrabteilungen. Durch die Einberufung vieler Feuerwehrmänner zum Militärdienst zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Einsatzbereitschaft der Hemsbacher Wehr erheblich geschwächt. Im September 1914 sah sich der Verwaltungsrat und Vorstand der Feuerwehr veranlasst, an die altgedienten Wehrmänner die Bitte zu richten, ihren Dienst wieder aufzunehmen. Gleichzeitig wurde beschlossen, eine Jugendfeuerwehrabteilung zu gründen. Spontan traten über 40 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren der Jugendfeuerwehr bei. In wöchentlichen Unterrichtsstunden und Schulübungen wurden die Jugendlichen an die Feuerwehrtechnik herangeführt. Nach Kriegsende taten sich die meisten der früheren Mitglieder wieder zusammen und stellten die Schlagkraft der Feuerwehr wieder sicher. Die Jugendfeuerwehr wurde aufgelöst. Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden erneut die jüngeren Jahrgänge der Feuerwehr zu den Waffen gerufen. Zwar erhielt damals die Wehr Ersatz von älteren Männern, die nicht wehrpflichtig oder in einem kriegswichtigen Betrieb beschäftigt waren, von einer voll einsatzfähigen Feuerwehr konnte man jedoch im Kriegsjahr 1940 nicht sprechen. Kommandant Paul Grimm sah sich veranlasst wieder eine Jugendfeuerwehrabteilung zu gründen. Da Hemsbach zu Beginn des zweiten Weltkrieges verschont blieb, beschränkte sich die Ausbildung der Jugendfeuerwehr auf die Unterweisung an den vorhandenen Geräten. Im Jahr 1942 hatte sich der Krieg durch andauernde Fliegerangriffe auf unsere Heimat ausgedehnt. In den Jahren 1943 - 1945, als die Luftangriffe immer häufiger wurden, musste die Wehr auch außerhalb der Stadtgrenzen zur Hilfe eilen. Unter ungünstigen Bedingungen verrichtete die Hemsbacher Feuerwehr und ihre Jugendabteilung, mitunter über mehrere Tage, bei den riesigen Bränden in Mannheim ihren Dienst. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war jede Vereinstätigkeit unterbunden. Versammlungsverbot und Ausgangssperre ab Einbruch der Dunkelheit durch die Besatzungsmächte bestimmten die ersten Monate nach dem Zusammenbruch. Bald jedoch sahen die Militärbehörden ein, dass sie den Brandschutz der Zivilbevölkerung nicht gewährleisten konnten und erlaubten der Feuerwehr ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen. Um ein weiteres Fortbestehen einer Jugendfeuerwehr war man nicht bemüht. Als sich an dem besagten 2. März 1970 der Feuerwehrmann Heinz Eisele und 11 Jugendliche zusammentaten, um die Jugendfeuerwehr Hemsbach neu zu gründen folgten sie einem Trend der Zeit. In Hemsbach begann alles mit einem vorsichtigen Abtasten nach verschiedenen Seiten. Jugendfeuerwehrwart Heinz Eisele schnupperte mit den Jugendlichen in überregionale Veranstaltungen, versah noch im Gründungsjahr die Sicherheitswachdienste bei Sommertags- und St. Martinszug und versuchte erste feuerwehrtechnische Kenntnisse zu vermitteln. Außerdem oblag ihm die Erstbeschaffung von Ausrüstungsgegenständen für die neu gegründete Jugendfeuerwehr. 1975 wechselten erstmals 5 Mitglieder von der Jugendmannschaft zur aktiven Abteilung. Erst 1987 traten unter Jugendfeuerwehrwart Dieter Ehret zum ersten Mal Mädchen in die Jugendabteilung ein. Bis heute ist die Ausbildung und Förderung der Feuerwehrjugend, durch eine gute Mischung aus Übung, Sport und Spiel, die den Zusammenhalt fördern, ein wichtiger und nicht wegzudenkender Bestandteil der Hemsbacher Jugendfeuerwehr. In den vergangen 50 Jahren wurden viele Jugendliche an das große Aufgabenfeld der Feuerwehr herangeführt. Für diese Arbeit gilt ein besonderer Dank den Feuerwehrmännern, die in Ihrer Eigenschaft als Jugendwarte und Jugendleiter diese Aufgabe übernahmen. Heute besteht die Jugendfeuerwehr aus 21 Jugendlichen im Alter von 8 -18 Jahren, davon 10 Mädchen. Geleitet wird sie von 6 Jugendleitern und deren Jugendwart Thomas Rheinfrank. Mit seiner Stellvertreterin Anna- Lena Walther ist auch erstmals eine Frau in leitender Funktion in der Jugendfeuerwehr tätig. Die Jugendfeuerwehr trifft sich immer freitags um 17:30 Uhr zu ihren Übungsstunden und heißt interessierte Jugendliche gerne willkommen. (AD / TR) Quellen: Feuerwehrchronik 1995 Die Dorfheimat Nr. 121/ März 1995